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Atomkraft? Weiterhin Nein danke.
Kolumne

Montag, 8. August 2022

Aufgrund der akuten Gasknappheit sind die Laufzeiten der drei verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland Teil der öffentlichen Diskussion geworden. Auch wenn eine Mehrheit in aktuellen Umfragen für deren Weiterbetrieb ist, habe ich dazu eine klare Meinung: Ohne die CDU, die mit ihrem Ausstieg aus dem Ausstieg und erneuten Ausstieg zum heutigen Chaos beigetragen hat, hätten wir diese Misere im Energiesektor nicht.

2011 wurde nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima hastig der Atomausstieg beschlossen, nachdem 2010 die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung die Laufzeiten für Kernkraftwerke gerade erst verlängert hatte. Die folgenden Entschädigungszahlungen des Staates an Energiekonzerne beliefen sich auf 2,4 Milliarden Euro. Von der ungeklärten Endlagerung ganz abgesehen, lassen sich die notwendigen Brennstäbe für einen längeren Betrieb nicht so kurzfristig beschaffen. Außerdem würden die drei Kernkraftwerke lediglich ein Prozent des Erdgasbedarfs ersetzen.

Beim derzeitigen Gasmangel liegt die Herausforderung bei der Versorgung der Industrie sowie der Wärmebereitstellung privater Haushalte - und nicht im Stromsektor. Die aktuelle Bundesregierung hat den Weiterbetrieb dennoch geprüft und kommt zu sehr hohen gesamtgesellschaftlichen Kosten. Für den Fall, dass Kernkraftwerke wegen einer akuten Notfallvorsorge weiterbetrieben werden sollen, muss der Staat aus Sicht der Betreiber die rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken übernehmen – damit lägen alle Risiken und Kosten beim Staat und damit bei der Allgemeinheit.

Zudem lassen sich Kernkraftwerke nicht so flexibel hoch- und runtergefahren, wie dies bei Gas- und Kohlekraftwerken der Fall ist. Um der Gasknappheit in Deutschland entgegenzuwirken und Haushalte für den kommenden Herbst und Winter abzusichern, werden Kernkraftwerke keine Hilfe sein.

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