top of page
Entweder Vereinswerte oder Parteiposition.
Kolumne

Montag, 8. April 2024

Ohne Vereinen und kommunalen Körperschaften Vorschriften zu machen, würde ich mir eine ganz klare Haltung wünschen, die von Vereinsvorsitzenden eingenommen werden sollte.

Im Bundestag spiele ich Fußball beim überfraktionellen Parlamentsteam, dem „FC Bundestag“. In unserer Mitgliederversammlung haben wir kürzlich mit großer Mehrheit dafür gestimmt, dass eine Mitgliedschaft in der AfD nicht mehr vereinbar ist mit einer Mitgliedschaft im FC Bundestag. Diese Entscheidung trage ich aus voller Überzeugung mit.

Schon 2017 wurde mit dem Einzug der AfD in der Satzung des FC Bundestag festgehalten, dass der Verein die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des parlamentarischen Systems der Bundesrepublik Deutschland vertritt. Mitglied in einer Partei zu sein, die in großen Teilen nicht hinter diesen Werten steht und zurecht als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird, stellt für mich ein Widerspruch dar, unabhängig wie man anderweitig ehrenamtlich engagiert ist.

Wenn lokale Führungskräfte dieser Partei das Ziel ausgeben, die Mitgliedschaft in Vereinen dazu zu nutzen, die AfD und damit auch deren menschen- und demokratieverachtenden Positionen salonfähig zu machen, dann wüsste ich, wie ich als Vereinsvorsitzender entscheiden würde:

Entweder die Werte des Vereins werden akzeptiert oder die Position in der eigenen Partei ist wichtiger, aber beides zusammen geht nicht. Ob das vereinsrechtlich möglich ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber lieber vertrete ich diese Position auch im Falle einer Klage, als im vorauseilenden Gehorsam einzuknicken.

bottom of page