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Krankenhausversorgung sicherstellen
Kolumne

Montag, 20. März 2023

"Wie schätzen Sie die Entwicklung ein - ist wohnortnahe Krankenhausversorgung nicht mehr zukunftsfähig?" - Hanauer Anzeiger

Um die Grundversorgung in Krankenhäusern zu sichern, ist eine umfassende Reform notwendig. Ohne sie ist die wohnortnahe Krankenhausversorgung tatsächlich gefährdet, weil viele Kliniken durch das aktuelle Finanzierungssystem

Ein Grund dafür ist das aktuelle Fallpauschalensystem. Eine pauschale Vergütung für die Behandlung einer Diagnose, unabhängig davon, wie umfangreich die erbrachten Leistungen zur Behandlung tatsächlich sind. Zusätzliche Leistungen müssen an anderer Stelle eingespart werden.

Unprofitable Abteilungen werden finanziell unattraktiv. Das ist absurd, eine gute medizinische Versorgung darf nicht wirtschaftlichen Druck untergeordnet werden. Hier setzt der Reformvorschlag an.

Auch Vorhaltekosten für Personal und medizinische Geräte sollen stärker bei der Finanzierung berücksichtigt werden. Eine adäquate Grundfinanzierung, die die gestiegenen Personalkosten und die inflationsbedingt gestiegenen Preise berücksichtigt, ist notwendig.

Damit die lokale Versorgung durch Kliniken weiterhin abgesichert wird, sollen Kliniken künftig in drei Stufen eingeordnet und entsprechend gefördert werden: Kliniken für die wohnortnahe Grundversorgung, der Regel- und Schwerpunktversorgung und der Maximalversorgung. So könnten Kompetenzen gebündelt und mehr Kooperationen unter den Krankenhäusern gefördert werden. Auch ambulante Leistungen sollen deutlich ausgeweitet werden, da zu viele Eingriffe vollstationär durchgeführt werden. Das würde auch Pflegepersonal entlasten. Ohne Reform sehe ich viele Kliniken in Insolvenzgefahr und daher eine zukunftsfähige wohnortnahe Grundversorgung gefährdet.

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