Schwimmbäder müssen auch in Krisenzeiten erhalten bleiben
Kolumne
Montag, 10. Oktober 2022
Schwimmen lernen gilt für uns als Selbstverständlichkeit. Das große Angebot an öffentlichen Schwimmbädern im Main-Kinzig-Kreis ermöglicht das sichere Schwimmen lernen im Rahmen des Schulschwimmens oder den vielfältig Angebotenen Schwimmkurse.
Durch pandemiebedingte Einschränkungen mussten viele Schwimmbäder jedoch zeitweise schließen oder ihren Betrieb deutlich einschränken. Das Ergebnis sind nach Schätzungen der DLRG 50.000 Kinder, welche aufgrund der Pandemie nicht schwimmen lernen konnten. Schwimmen zu können ist angesichts der hohen Frequentierung von Freibädern und Seen während des Sommers essenziell, damit die Sicherheit der Kinder gewährleistet ist. Auch vor der Pandemie ging das Angebot an öffentlichen Schwimmbädern zurück. Zwischen 2000 und 2016 wurden 24 Schwimmbäder in Hessen geschlossen.
Die Hauptursache sind die enormen Kosten für Betrieb, Instandhaltung und notwendige Modernisierungen, welche zum großen Teil auf den Schultern der Kommunen lasten. Die gestiegenen Energiekosten stellen viele Kommunen nun erneut vor die Frage, ob der Betrieb weiterhin tragbar ist. Die Absenkung der Wassertemperatur ist dabei nur ein kleiner Beitrag, die Kostenexplosion einzudämmen. Das Land ist in der Pflicht den Kommunen an dieser Stelle unter die Arme zu greifen, damit der Erhalt und Betrieb der Schwimmbäder gesichert werden kann.
Der Bund leistet mit einem Förderprogramm seinen Beitrag dazu, Kommunen bei der energetischen Sanierung von Bädern zu unterstützen. Dadurch verringern wir nicht nur die CO2-Bilanz, sondern senken auch die Energiekosten im Betrieb. Ich begrüße die Entschlossenheit der Stadt Maintal, trotz der schwierigen Bedingungen, dass Maintalbad durch einen Neubau zu ersetzen. In Berlin werde ich mich dafür einsetzen, dass an dieser Stelle auch der Bund seinen Beitrag leistet.