Sprache bleibt Schlüssel für Integration
Kolumne
Montag, 4. März 2024
Die Integration der Ukrainerinnen und Ukrainer in den deutschen Arbeitsmarkt, der in so vielen Bereichen auf mehr Arbeitskräfte angewiesen ist, ist bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil eingeleiteten Maßnahmen um einen „Job-Turbo“ zu erreichen und mehr geflüchtete Menschen in Arbeit zu bringen, sind ein Teil der Lösung.
Ein Schlüssel für die gute Integration in den Arbeitsmarkt ist die Sprache. Viele hunderttausende Ukrainerinnen und Ukrainer haben mittlerweile Integrationskurse begonnen oder bereits abgeschlossen. Mit dem Job-Turbo sollen diese Menschen enger von den Arbeitsagenturen betreut werden und Job-Angebote erhalten. Im Beruf können die Sprachkenntnisse dann noch vertieft werden, hier kommt es auch auf die Arbeitgeberseite an.
Berücksichtigen muss man aber auch, dass knapp 70 Prozent der ukrainischen Geflüchteten im erwerbstätigen Alter Frauen sind. Etwa die Hälfte von ihnen lebt mit minderjährigen Kindern hier, von diesen ca. 75 Prozent ohne Partner. Sie müssen ihren Alltag also als Alleinerziehende bewältigen.
Das hat sowohl bei der Aufnahme von Sprachkursen als auch von Arbeit negative Auswirkungen und das zeigt sich auch in den Zahlen. Es liegt eine deutliche Lücke zwischen erwerbstätigen Männern und Frauen aus der Ukraine.
Ohne gesicherte Kinderbetreuung wird die Teilhabe und damit auch die Integration in den Arbeitsmarkt massiv erschwert und damit stehen die ukrainischen Frauen vor den gleichen Herausforderungen, wie alle anderen.
Der Schlüssel, um gerade auch mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, ist eine gute und gesicherte Kinderbetreuung, ohne diese ist gesellschaftliche Teilhabe, gerade für Alleinerziehende nur schwer möglich.