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Bankenviertel

SCHATTENBANKEN

Was sind Schattenbanken überhaupt?  

Schattenbanken bezeichnen Akteure des Finanzmarktes, die nicht als Bank definiert werden, jedoch bankenähnliche Funktionen wahrnehmen. Da es kein klar definierter Begriff ist, können viele Akteure und Aktivitäten unter diesen Begriff fallen, beispielsweise Verbriefungsinstrumente, Hedgefonds oder Kreditversicherungen. Schattenbanken sind also nicht als klassische Banken zu verstehen, aber sie fallen auch nicht unter den Begriff „illegale Organisationen“. Zum ersten Mal fiel der Begriff „Schattenbanken“ im Jahr 2007 von dem US-Ökonom Paul McCulley im Rahmen des Beginns der Finanzkrise. 

Schattenbanken weisen keine Banklizenz auf, unterliegen deshalb nicht den gesetzlichen Regulierungen und werden somit auch nicht von Kontrollmechanismen überprüft. Dies ermöglicht diesen Banken wortwörtlich im Schatten agieren zu können. Anders als lizensierte Banken müssen Schattenbanken die Gelder, die sie verleihen, wirklich besitzen oder von ihren Anlegern bereitgestellt bekommen. Demnach können sie sich kein Geld von Zentralbanken leihen und ebenfalls kein Geld schöpfen. Für die Anleger gilt im Gegenzug nicht die rechtlich regulierte Einlagensicherung. Dennoch sind sie für viele Anleger eine attraktive Anlageoption, denn oftmals bieten sie Produkte, die für die Anleger ertragreicher sind. 

Zu den einflussreichsten Schattenbanken zählt der 1988 gegründete US-amerikanische Vermögensverwalter BlackRock. Er gilt als einer der größten Einzelaktionäre am deutschen Börsenmarkt. 

Für die Ermittlung der Ratings orientieren sich die Ratingagenturen an verschiedenen Kriterien. Um die Bonität eines Unternehmens zu bewerten, werden unter anderem die Unternehmensführung, die Bilanz, die Markt- und Wettbewerbssituation, innerbetriebliche Faktoren, das Zahlungsverhalten und die finanzielle Situation betrachtet. Da Unternehmen stark von ihren Lieferanten und ihren Kunden abhängig sind, kann sich ihr Rating stetig ändern. 

Welche Macht Ratingagenturen haben, wird anhand der Finanzkrise 2007/8 deutlich. So wurden Verbriefungen, also das Bündeln von (Teil-) Forderungen in Wertpapiere, die dann am Kapitalmarkt platziert werden, fälschlicherweise mit sehr guten Ratings bewertet. Die Akteure verließen sich auf die Ratings der Agenturen und als die ersten Forderungen nicht zurückbezahlt werden konnten, folgten die ersten Insolvenzen und die Finanzkrise begann.  

Galerie Schatten

DIE AKTEURE IM SCHATTEN

Schattenbanken bezeichnen Akteure des Finanzmarktes, die nicht als Bank definiert werden, jedoch bankenähnliche Funktionen wahrnehmen. Da es kein klar definierter Begriff ist, können viele Akteure und Aktivitäten unter diesen Begriff fallen, beispielsweise Verbriefungsinstrumente, Hedgefonds oder Kreditversicherungen. Schattenbanken sind also nicht als klassische Banken zu verstehen, aber sie fallen auch nicht unter den Begriff „illegale Organisationen“. Zum ersten Mal fiel der Begriff „Schattenbanken“ im Jahr 2007 von dem US-Ökonom Paul McCulley im Rahmen des Beginns der Finanzkrise. 

Schattenbanken weisen keine Banklizenz auf, unterliegen deshalb nicht den gesetzlichen Regulierungen und werden somit auch nicht von Kontrollmechanismen überprüft. Dies ermöglicht diesen Banken wortwörtlich im Schatten agieren zu können. Anders als lizensierte Banken müssen Schattenbanken die Gelder, die sie verleihen, wirklich besitzen oder von ihren Anlegern bereitgestellt bekommen. Demnach können sie sich kein Geld von Zentralbanken leihen und ebenfalls kein Geld schöpfen. Für die Anleger gilt im Gegenzug nicht die rechtlich regulierte Einlagensicherung. Dennoch sind sie für viele Anleger eine attraktive Anlageoption, denn oftmals bieten sie Produkte, die für die Anleger ertragreicher sind. 

Zu den einflussreichsten Schattenbanken zählt der 1988 gegründete US-amerikanische Vermögensverwalter BlackRock. Er gilt als einer der größten Einzelaktionäre am deutschen Börsenmarkt. 

Für die Ermittlung der Ratings orientieren sich die Ratingagenturen an verschiedenen Kriterien. Um die Bonität eines Unternehmens zu bewerten, werden unter anderem die Unternehmensführung, die Bilanz, die Markt- und Wettbewerbssituation, innerbetriebliche Faktoren, das Zahlungsverhalten und die finanzielle Situation betrachtet. Da Unternehmen stark von ihren Lieferanten und ihren Kunden abhängig sind, kann sich ihr Rating stetig ändern. 

Welche Macht Ratingagenturen haben, wird anhand der Finanzkrise 2007/8 deutlich. So wurden Verbriefungen, also das Bündeln von (Teil-) Forderungen in Wertpapiere, die dann am Kapitalmarkt platziert werden, fälschlicherweise mit sehr guten Ratings bewertet. Die Akteure verließen sich auf die Ratings der Agenturen und als die ersten Forderungen nicht zurückbezahlt werden konnten, folgten die ersten Insolvenzen und die Finanzkrise begann.  

Richterlicher Hammer über Bücher

MEHR REGULIERUNG

Die Finanzkrise 2007/8 hat gezeigt, was durch Finanzakteure, die keiner Regulierung unterliegen, passieren kann. Damit sie immer höhere Gewinne erzielen konnten, investierte die US Bank Lehmann Brothers vermehrt über Schattenbanken im Ausland. Die fehlenden Regulierungen der Schattenbanken wirkten sich jedoch auf Lehmann Brothers aus: die Bank musste Insolvenz anmelden und die Finanzkrise wurde ausgelöst. Auch BlackRock agierte während der Finanzkrise und half der US-amerikanischen Notenbank FED bei der Untersuchung, bei einzelnen Abwicklungen und beriet sie bezüglich zukünftiger Entscheidungen. Hierfür erhielt BlackRock Gelder in Milliardenhöhe, was von vielen Experten stark kritisiert wurde. BlackRock unterstützt jedoch nicht nur den amerikanischen Staat. Viel mehr sind sie Anteilseigner und Verwalter vieler Unternehmen, besonders seit der Finanzkrise. In Deutschland hat BlackRock unter anderem Anteile an vielen börsennotierten Unternehmen, unter anderem BASF, Bayer, Siemens, Daimler und Volkswagen.

Durch die europäischen Kontrollmaßnahmen können Banken Kredite an Unternehmen nur bedingt vergeben. Schattenbanken hingegen durchlaufen nicht diesen Kontrollmechanismen und Unternehmen können hier liquide Mittel erhalten. Durch die niedrigeren Regulierungen treffen Schattenbanken jedoch möglicherweise risikoreiche Entscheidungen, was zu einem Problem werden kann. Denn gerät eine große Schattenbank in Zahlungsschwierigkeiten, kann es viele Akteure treffen. Im Gegensatz zu klassischen Banken haben Schattenbanken keinen Anspruch auf eine Rettung durch die nationalen Zentralbanken. 

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